Weirdes Cover, pinke Haar, pinke Platte. Nice.
Weirder Sound, der klingt als wäre er gerade dabei sich zu finden und dabei jede Genreschublade zerschlägt und den Schrank gleich mit. Aber nicht mit lautem gepolter, sondern Baufach, weil erste kann, also der Sound. Vielleicht auch weil er keinen Bock hat, auf Konventionen, oder in Schublade und Schrank einfach kein passendes Kleidungsstück findet. Was zum Teufel ist das? Und Zack ist der erste Song vorbei, eh ich überhaupt begreifen konnte, was da los war. Das ist der Moment wo sich die Geister scheiden. Wo die einen schon aussteigen, weil was-für-nen-ich-will-auf-jeden-fall-Kunst-sein-und-das-soll-mensch-auch-hören-Schitt ist das denn? Für die anderen ist es faszinierende Absurdität, die eine*n auf unerklärliche und bisweilen befremdliche Art packt. Während ich noch überlege, wie mein Geist entscheidet, bin ich schon vom dem reppetetiven Sound des zweiten Songs “Lovesick”, der scheinbar nur aus diesem Wort besteht, eingenommen. Und zack, schon wieder vorbei. Schon wieder neue Geräusche die sich zu Musik vereinen. Zwischendurch frage ich mich, ob im Hintergrund eine Katze stirbt, wenn es so ist, dann war sie eine sehr musikalische mit fetter Künstler*innenattitüde.
Dann wird’s melodisch, das repetitive des Texte bleibt aber Stilmittel, auch wenn sich die Worte gemehrt haben und sogar im Chor auftreten.
Es ist und bleibt weird, im Wortsinne. Und ein besseres Wort fällt mir auch nicht ein, bedeutet weird je nach Kontext doch, laut Langenscheid (ja, ich habe das wirklich mal nachgeschlagen): unheimlich, wild, geisterhaft, verzaubert, überirdisch / komisch, sonderbar, eigenartig, seltsam / das Schicksal bestimmend.
Diese Adjektive beschreiben bestens was auf “Hoohahs & Cat Calls” von Odin + Bjørn Berge stattfindet. Und das mit dem Schicksal, dass nimmt vermutlich Odin in die Hand.
Seitenwechsel und ich bekomme nicht zu hören, was ich ja nun schon erwarte. Nein, da klingt eine simple Gitarrenmelodie aus meine Boxen. Ich bin fast ein wenig enttäuscht, aber mit dem nächsten Song sind Odin + Bjørn Berge wieder auf Spur. Wieder geschickt, dennoch wie zufällig zusammengeworfenen Töne, bestehend aus elektronischem, klassischem, absurden und war das da eben eine Kuhglocke? In der Art der Zusammensetzung hat es etwas von avantgardistischem Jazz, aber definitiv ist das hier kein Jazz, ehr ein surrealistisches Klangexperiment, eine moderne Installation aus Tönen.
Haltet von dem Album “Hoohahs & Cat Calls” und meinem völlig unzulänglichem Versuch dieses zu beschreiben was ihr wollt. Ich gebe auf, Worte für diese Platte zu finden. Das müsst ihr euch einfach anhören und dann entscheiden welchen Geistes ihr seid.
Ich gebe euch noch ein paar Fakten an die Hand. Odin + Bjørn Berge besteht aus, Überraschung, Odin und Bjørn Berge Stringmachine, von letzterem kennt man ehr Folk- und Blues Töne (und jetzt komme ich doch nochmal zum musikalischen) dies ist auch in dem vorletzten Track “I guess I should get going” zu hören, eh es dann wieder für einen letzten, kurzen Moment surrealistisch wird.
Erschienen ist “Hoohahs & Cat Calls” im Februar via TBC Records und kaufen könnt ihr es unter anderem via Bandcamp in pink oder in blau, oder auch hier.