Die Story werden sie wohl nicht mehr los – sie ist ja auch zu schön: Wie Rome Is Not A Town, dieses roh-rotzige Post-Punk-Trio aus Göteborg, einst von Thurston Moores Tochter entdeckt wurden und alsbald auch den werten Herrn Papa derart überzeugten, dass er der Band nicht nur öffentlich seinen Indie-Papst-Segen gab sondern sie auch gleich als Support mit auf Tour nahm.
Seitdem stecken Rome Is Not A Town natürlich in der Schublade “Sounds like Sonic Youth” fest. Das ist aber gar nicht schlimm, kann man sich doch erstens deutlich unschmeichelhaftere Zuschreibungen vorstellen und stimmt das Ganze zweitens ja auch noch. Denn auch auf ihrem zweiten Album “Tender Arms Power Heels”, das jetzt auf Startracks erschienen ist, klingen die vier Musikerinnen verdammt nach den frühen Neunzigern und der Goo-Ära. Wütender Krach, rohe Energie, noisige Experimentierfreudigkeit – you know what I’m talking about.
Wenn Förderer Moore den Sound der Band als „sorta post-Riot grrrl, post-No Wave, experimental music and completely engaging from beginning to end“ beschreibt, dann muss der Rezensent sich gar nicht mehr viele eigenen Gedanken machen sondern kann bedenkenlos zustimmen. Mich erinnern Rome Is Not A Town auch immer mal wieder an die großartigen L7 der “Bricks are heavy”-Phase.
Ein wenig Mäkelei sei an dieser Stelle trotzdem erlaubt: Nach dem fantastischen Eisntieg mit dem tollen Song-Doppel “Dresses” und “Follow Me Home” verlieren mich die Schwedinnen danach ab und zu mal. Manches ist mir hier einfach zu gleichförmig, auch wenn wie im hübschen “Daydreamer” immer wieder schöne melodische Momente dabei sind. Aber das liegt sicher mehr an mir als an dieser sympathischen Band, die ohen Frage noch eine große Zukunft vor sich hat.
“Tender Arms Power Heels” kommt auf klassischem schwarzen Vinyl und mit hübschem Coverartwork daher. Ein Soundtrack für die dunklen Momente des Sommers. Und davon gibt es bekanntlich mehr als vielen von uns lieb ist.
Bestellen könnt ihr das Album zum Beispiel bei jpc.