Trari trara, die Post war da! Und bei dem Format des Päckchens kombinierte ich sofort messerscharf: Da sind Tapes drin, juhuu! Und obwohl ich schon sehnsüchtig auf Nachschub meines Lieblings-Tape-Labels Running Out Of Tape Records gewartet habe, komme ich leider erst jetzt dazu, euch mit meinen Lobhudeleien über den Inhalt der eckigen Post voll zu sülzen. Wenn Post aus Ludwigsburg kommt, dann WEISS ich einfach, dass da kein belangloser Quatsch drin sein kann. Leider musste das Päckchen dann, trotz Neugier, aus Zeitgründen noch eine Weile warten. Aber vielleicht ist es ja bei den Tapes, wie bei einem guten Wein und sie sind nur deswegen immer so gut, weil ich sie erstmal ein paar Wochen liegen lasse (ok, das klingt nach einer wirklich schlechten Ausrede…). Wie immer, erstmal ein bisschen Recherche: Sofort ärgere ich mich, dass ich so lange gewartet habe, handelt es sich doch bei der vorliegenden Granate “12 Jahre für eine Hand voll Scheiße” aus dem Hause Selbstmordkommando nicht um ein Green Day – Coverband Album (erinnerte mich mich kurz beim Auspacken an das “American Idiot Cover”) sondern um eine bunte Mischung eingängiger und melodischer Punk Stücke einer Vier-Mann-Combo, die unter anderem aus Mitgliedern (Tim, Vocals und Quentin, Drums) meiner deutschen Acoustic Punk Favoriten Shit Out Of Luck (zum Review geht’s hier). besteht. Wer auf die Bandcamp-Seite der Band schaut stellt fest, dass es sich bei diesem Tape um das durch 2 weitere Songs erweiterte, bereits 2012 auf Bandcamp veröffentlichte Album “Nur ein gottverdammtes Punkrockalbum…” handelt.
Los geht’s mit den einzigen auf englisch gesungenen, neusten Liedern: “Dead Man Walking” und “Eve Of Destruction”. Hach, ich lehne mich zurück und wickel mich sofort in die unverkennbare, charismatische Stimme von Sänger Tim. Inhaltlich erkenne ich sofort wieder diesen Clash aus düsteren Lyrics und melodiösen Gitarrenläufen, die mich auch bei Shit Out Of Luck sofort komplett vereinnahmt haben, hier erweitert um die Animation zum Fußwippen. Irgendwie seh’ ich sofort traurigschöne Filme, wenn ich den Texten lausche. Ich mag auch diesen direkten, cleanen Sound ohne viel Schnickschnack. Tempomäßig reißt mich dann aber “Eve Of Destruction” aus meiner Tagträumerei und vom Sofa.
Und jetzt wird’s geil. Bereits bei Shit Out Of Luck fand ich, dass Tims Stimme den deutschen Texten noch druckvoller wirkt. “Hass” klingt genau danach, hingerotzt und wuterfüllt, und “Demokratie” glänzt, wie auch die Stücke zuvor unter anderem mit ‘ner knackigen Gitarre und viel Platz für Spielereien wie Soli und Tempowechsel, Feuerzeuge raus (für was auch immer)! Ich hab mich ja erst gefragt, warum nur 4 Lieder auf jeder Seite sind, bei einer gefühlten Durchschschnittslänge von 5 min. pro Song ist das aber natürlich nicht weiter verwunderlich, und ja, gähn, ich finde Punksongs dürfen auch länger als 1:30 sein…). Die B-Seite läutet der “Bulle” ein (hihi). Pogotauglicher Auf-die-Fresse-Punk, gefolgt von “Meinungsfreiheit” im ähnlichen Gewand. Spätestens hier sollte vielleicht erwähnt werden, dass die Songs schon vor langer Zeit (nämlich 2012) veröffentlicht wurden, es handelt sich dabei also keinesfalls um eine Schwurbelhymne! In “Verbotene Liebe” skankt sich Tim in das Herz einer Polizistin, naja, wie das endet lässt sich leicht erahnen. Mit “Drunkrock” kehrt uns die Band mit “der Pulle in der Hand, bis die Leber kollabiert” mit einem 1A Sauflied aus dem Tape. Ciao. Schee wars. Jetzt hab ich Lust auf Bier. Und Konzerte. Beides. Viel davon. Wer noch?
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