Früher hat mein Vater, um mich zu belustigen, ab und an Seifenblasen mit Zigarettenrauch gefüllt gepustet. Die sind dann beim aufkommen auf den Tisch so schön aufgeplatzt und haben kleine Rauchbomben freigesetzt. (Ja, aus mir ist wundersamer Weise ein Raucher geworden) Keine Ahnung aber irgendwie muss ich daran denken, wenn ich das aktuelle Smokemaster Album Cosmic Connector anhöre…vermutlich weil ich meinen Dad damals für einen Zauberer und Smokemaster gehalten hab.
Eben jenes Album der Kölner Smokemaster beginnt ordentlich abgespaced mit einem quasi neun Minuten langen Intro, welches so verkifft, äh, ich meine natürlich verträumt daher kommt, das ich schon beim Hören das Gefühl habe bewusstseinserweiternde Stoffe konsumiert zu haben ohne es bemerkt zu haben. Eine dickflüssige, zähe Masse die sich hier durch die Membranen meiner Lautsprecher quält und wie der Blobb auf dem Wohnzimmerboden wieder zusammenläuft.
Sechs Songs bzw. Knapp 42 Minuten Spielzeit haben Smokemaster auf ihr via Tonzonen Records erschienenes zweites Album gepackt. Die Songs bewegen sich irgendwo zwischen spacigen, sphärischen Sounds und frühem 60s Psychedelic mit Stoner Elementen. Alles zu einem halluzinogenen Shroom-Smoothie zusammen gemischt und auf ex hinter die Rüstung gerömert.
Der dritte Song auf Cosmic Connector, Animal, gefällt mir besonders gut – hier höre ich die unterschiedlichen Teile wunderbar raus. Es wird ge 60s-Orgelt aber gleichzeitig Stonerrig geradeaus gestampft während sich der Gesang in Richtung frühen psychedelic Vorreitern aus dem Staub macht. Dazu gibt’s dann spacig-fuzzige Solo Parts im letzten Drittel des Songs bevor er dann zu einem Recht abrupten Ende findet. Geht gut rein.
Insgesamt finde ich die Songs nach dem Titelgebenden Opener deutlich interessanter und abwechslungsreicher (und das liegt für mich nicht nur daran, dass die eben keine neun Minuten gehen) – gehen mir deutlich besser ins Ohr und holen mich mehr ab. Bei Forrest wird es fast schon dystopisch, als hätten die Kölner hier etwas vom falschen Pilz genascht und müssten einen schlechten Trip verarbeiten. Gefällt mir aber gut der Song.
So wie das Album gestartet hat, endet es dann auch wieder – mit einem neun Minuten Track, in dem Smokemaster ausufernd ihr Gitarrenspiel zelebrieren, der mich wiederum leider nicht ganz abholt. Der wirkt für mich etwas künstlich in die Länge gezogen und hätte, glaube ich, etwas komprimiert deutlich mehr Wirkung.
Hm. Hin und her gerissen bin ich. Drei Songs die mir super gut ins Ohr gingen und Drei Songs, die mir etwas zu zäh (ja Stoner Rock darf/muss stellenweise zäh sein) bzw. Zu flach waren. 50/50 also.
Ich würde sagen, hört euch das Ganze, was Smokemaster hier bieten einfach selbst an, macht euch ein Bild, ich hab die musikalische Weisheit sicher auch nicht mit löffeln gefressen. Für Spacige Psychedelic-Stoner-Rocker*innen ist da sicher was dabei!
Die Platte selbst liegt hier in schönem, sattem Gelb und das Cover erinnert an irgendwas zwischen Studio Gibli Filmen und den Bazilenfeldern aus Es war einmal das Leben oder sowas. Außerdem ein sehr schönes Gatefold by the way! Sehr passend zu dem, was musikalisch geboten wir jedenfalls. Und es gibt allerlei zu entdecken. Inklusive berittenenen Smokemastern.
Platte gibt es HIER!