Am 08. April ist das aktuelle Album „La Hata Vitoye“ der schwedischen Band The Bland via Backseat Records erschienen und nun auch hier angekommen. Legt man die Schallplatte auf, schwingt mensch augenblicklich das Tanzbein, die Hüften, den Körper. Kubanische, lateinamerikanische und Samba-Rhythmen mit Indie-Rock und Folk-Elementen… ach wenn ich weiter höre, könnte ich noch unzählige Einflüsse raushören, dazu vorwiegend englischsprachige Texte. Die körperliche Bewegung setzt unweigerlich ein und die Verwunderung – hähä, hab ich da oben von einer schwedischen Band geschrieben? Ja, warum auch sollten Sound und Rhythmus sich um Landesgrenzen scheren?
„La Hata Vitoye“ kann man durchaus ein Konzeptalbum nennen. Es erzählt eine Geschichte von Zusammenhalt, Gemeinschaft, dem gemeinsamen Erleben und Leben. The Bland sagt über das „La Hata Vitoye“, es sei ein Dorf, in dem alle eine Geschichte zu erzählen haben. Diese Geschichten erzählen die 17 Songs und sie sind so divers, wie die Mitglieder der Dorfgemeinschaft und die Zuhörer*innen bleiben nicht außen vor, denn sie werden Teil der Gemeinschaft. Das erklärt die vielfältigen Einflüsse und Klänge der Platte. Jede*r bringt etwas unterschiedliches mit hinein, mensch lernt von einander und so wird gemeinschaftliches neues entwickelt. In diesem Fall „La Hata Vitoye“. Das Album greift jedoch auch die kleinen Zwistigkeiten auf, die Affären, die Umbrüche der Gemeinschaft. Das echte Leben. Die Musik untermalt diese Geschichten so herzlich und warm, dass diese Seiten beim Hören fast ausgeblendet werden. Zumindest aber versöhnt die Musik und erzeugt ein Lächeln, ein Schmunzeln im Gesicht und Zufriedenheit.
Ihr wollt Anspieltipps? Nun ja, ein Konzeptalbum hört sich am besten als Ganzes. Na gut, wenn es denn sein muss. Da wäre der erste Track, dem Titelsong, mir gefällt „Valencia Cario“ noch einen Hauch besser, aber auch ein kleine wenig ruhigere, aber deswegen nicht weniger tanzbare Nummern wie „Piranha“ begeistern.
Mit „La Hata Vitoye“ haben The Bland ein tolles Album rausgebracht, was ich nur ans Herz legen kann. Das Vinyl steckt in einem Gatefold. Über das Artwork, was an die klassische Moderne/ den frühen Expressionismus erinnert, allein könnte man schon eine ganze Review schreiben. Aber wozu machen wir Bilder. Ein Einleger mit einer weiteren Darstellung des fiktiven Dorfes gibt es auch noch. Woran es leider fehlt, sind die Texte.