Thorsten Nagelschmidt ist inzwischen nicht nur als Sänger der Deutschpunk Band Muff Potter sondern auch als Schriftsteller bekannt. Und so bringt dieser nun mit “Arbeit” ein weiteres Meisterwerk heraus.
“Arbeit” ist nicht nur einfach ein Roman. Nagelschmidt hat sich mit der Fragen auseinandergesetzt, auf wessen Kosten sich eine Stadt verändert, die immer jung bleiben soll? Für wen bedeutet das noch Freiheit, und wer macht hier später eigentlich den ganzen Dreck weg?
So treffen in gekonnten Parallelgeschichten ein Drogen-Dealer, eine Späti Besitzerin, eine junge Polizistin, eine in die Jahre gekommene Buchhändlerin, ein Taxi Fahrer und die Fahrerin eines Essen Lieferdienstes aufeinander.
Es sind die einzelnen Geschichten die sich immer wieder überkreuzen und dadurch eine Verbindung der einzelnen Handlungsstränge bilden. Eben so, wie es im realen Leben auch vorkommt.
Die Szenen sind sehr detailliert nieder geschrieben und lassen einen in jeden einzelnen Charakter eintauchen. Man hat beim lesen öfters mal das Gefühl, mitten im Geschehen zu sitzen und es live zu erleben.
Das Buch begrenzt den Raum auf einen kleinen Teil Berlins. Genauer gesagt um den Kiez zwischen den U-Bahn-Stationen Schlesisches und Kottbusser Tor.
Es ist eine kleine Liebeserklärung an den Kiez und dessen Bewohnern und Arbeitern, den Szenegängern und verlorenen Seelen. Ein Buch, wie es realer kaum sein kann.
Nagelschmidt hat mit “Arbeit” einen weiteren Roman geschaffen, der einen fesselt und geradezu dazu zwingt, das Buch binnen kürzester Zeit zu verschlingen. Der Roman sorgt für eine gewisse Sucht, ihn an einem Stück durchzulesen. Selten hat das ein Roman bisher bei mir geschafft.
Danke Nagel für diesen tollen Roman, der aus meiner Sicht ein Bestseller werden und noch lange von sich reden machen könnte.
Der Roman ist im S.Fischer Verlag erschienen und kann unter anderem hier erworben werden: jpc
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