Und erneut habe ich hier eine Schallplatte im Regal gefunden, die ich schon längst besprechen wollte und vor lauter Stress völlig unter gegangen ist und ehrlich gesagt, war ich auch ein wenig von dem Namen Sloppy Joe´s etwas abgeschreckt. Aber warum eigentlich?
Naja, man kennt sie ja. Diese Dorf Bands, die einen auf Hard Rock Superstar machen und nach dem dritten Jacky Cola besoffen auf der Bühne rum torkeln und nur noch Müll raus schreien. Meist so hoch, dass man denkt, den Sängern hat man gerade die Hoden amputiert…
Nun, und so hab ich in den letzten Jahren so meine ganz eigenen Erfahrungen mit Hard Rock auf diversen Dorf Festen gemacht und bin zumindest bis jetzt zu dem Entschluss gekommen, nicht mehr so schnell auf diesen Dorf-Proll Festen vorbei zu schauen.
Was zur Hölle hat das denn nun mit Sloppy Joe´s zu tun? Ja, genau! Das war der Grund, weshalb ich mich gescheut hatte, die Schallplatte anzufassen und auf den Schallplattenspieler zu legen. Aber irgendwie musste ich nun doch mal ran und hey, das ist ja garnicht das, was ich erwartet hatte.
Verdammt. Warum lege ich diese tolle Hard Rock LP erst jetzt auf? Ich muss sagen, dass die Stimme von Sänger Jesse mir ganz gut rein läuft und dieser seine Stimme sehr gut unter Kontrolle hat. So kommen auch mal höhere als auch tiefere Töne zum Einsatz, was keineswegs scheiße klingt.
Hinzu kommt dann die Gitarre (wird ebenfalls von Jesse bedient), die gerne mal etwas verzerrt wird, aber immer im Bereich des angenehmen bleibt und so gut zur Geltung kommt. Der Bass ist schön im Hintergrund und wird nicht, wie unter Rockern gern geschähen, in den Vordergrund gedrückt und so ist die Harmonie zwischen Gitarre und Bass sehr gut abgestimmt. Das Schlagwerk tut sein übriges und rundet den Sound sehr gut ab. Da gibt es in der Tat nichts zu nörgeln.
Auf der Schallplatte befinden sich insgesamt 10 Lieder, die sehr abwechslungsreich sind und gerne auch mal an Bands aus den 1970 Jahren erinnern. Im Detail denke ich da an Kiss, AC/DC, Motörhead, Volbeat und Black Sabbath.
Auch bin ich ja eigentlich kein Fan von Cover Songs, allerdings ist der hier dargebotene Cover Song “Don´t pay the Ferryman” von Chris de Burg tatsächlich ganz gut gelungen und gibt dem gewohnten Song gut Aufschwung. Kann man so schon mal machen.
Abgesehen von dem äußerst hässlichen Cover steckt hier unerwartet gute Musik auf dem Vinyl und ich denke, wenn die Hamburger mal mit ihrem Hard Rock Bus in den Süden tuckern, schau ich doch glatt auch mal auf einem Konzert vorbei und zieh mir dann doch auch mal wieder so ein Hard Rock Konzert rein.
Hier denke ich, kann ich ohne schlechtes Gewissen 7 von 10 Punkte vergeben.
Hier könnt ihr die Platte übrigens direkt bestellen: jpc
no images were found