Ein Garage-Trash-Punk-Fuzz-Psychobilly-Rockabilly-Tape also. Für diesen Tonträger darf tatsächlich keines dieser Genre-Bezeichnungen fehlen, er hat jeden davon mehr als verdient. Bereits letztes Jahr haben die Earls Of Satan eine EP unter selbigem Titel veröffentlicht (die Review von Tobi findet ihr hier), was mich anfangs etwas verwirrte, und dazu führte, dass das Tape hier einige Zeit erstmal nur lag (wahlweise stand) und dabei unfassbar schick ausgesehen hat (denn das Cover Artwork finde ich wirklich grandios).
Als ich dann endlich gemerkt hatte, dass es sich bei dem ungehörten Prachtstück um ein Album handelt, hab ich mich vor lauter Aufregung beim Einlegen fast im Tonband verwickelt (True Story, aber der Bleistift liegt profimäßig immer griffbereit). Erste Feststellung: Keiner der Songs der EP findet sich auf dem diesjährig releasten Debutalbum wieder. (Dieses gibt es übrigens auch unter anderem für die Scheibenliebhaber auf rotem Vinyl – wie sollte es auch anders sein – Hölle und so…).
Das Tape, ein Co-Release von Kloppstock Records & Sick Taste Records hält, was es verspricht: Augen zu und im 68er Cougar durch Mexiko…
Mit „Diablo’s Theme“ öffnet sich das Tor zur Höllenfahrt mit einem Instrumental, das sich auch perfekt als Live-Intro auf der Bühne eignen würde. Band stellt sich vor (also in meinem persönlichen Film) und weiter geht’s mit „Do The Burd“, geile Gitarre, Orgel viel Ride-Becken, lässige Vocals – ich will zum Frisör und ’ne Mia Wallace Gedächtnisfrisur – JETZT! Mit der schrei ich dann Song Nr. 3 ein : „The Wolfman“ schließt gemächlich lässig an und spätestens jetzt gibt es kein Entkommen mehr aus diesem Tarantino-Movie-Road-Gedankentrip. Dazu passend das Motorengeräusch, mit dem sich Song Nr. 4 „Killer On The Road“ auf den Weg und bei „Going Out Of My Head“ einen kurzen Abstecher in garagigeren Sound macht. Hier ist das erste mal auch weiblicher Gesang zu hören, der dem Sound noch etwas mehr Mystik und Volumen verleiht.
Mit „Prisoner Of Love“ surfe ich von der A-Seite zur nicht weniger stimmungsvollen B-Seite: „Right Now“ rüttelt mich kurz wach und ich hab Lust auf 70er Jahre Disco-Outfit und travoltaeske Tanzgestikulation. „Voodoo Woman“ ist fast irgendwie bluesig, diese geilen Hammond Orgel Sounds…. Und irgendwie erinnert mich diese vernebelte musikalische Atmosphäre auch an Rodriguez Songs. „It’s Too Late“ holt mich zurück auf den Dancefloor und bei „Searching For Light“ bleib ich direkt mal dort. Vor meinem inneren Auge doublen sich Videosequenzen von poppigen Musikvideos mit trashigen Inhalten.
„Zombie Girl“ scheint die Fortsetzung, klingt aber wieder wesentlich surfiger. Und dann ab nach Hause mit „Kingdoms“, der musikalisch völlig aus dem Rahmen fällt. Atmosphärischer, leiser, hymnenhafter Gesang (der zuvor definitiv immer dominant war) geleitet mich durch die sternenreiche Nacht in den Hafen oder besser, die Garage. Parken, aussteigen, seufzen, grinsen, KLICK…Schön war mein Roadtrip, und jetzt seid ihr dran:
Schnell zugreifen, das Tape ist auf 70 St. limitiert und meins geb‘ ich garantiert nicht mehr her…Euer Tape kauft ihr zum Besipiel bei Sick Taste Records und zwar genau hier!