Beach Rats, hier hat mich schon der Bandname gehooked. Als dann eine kurze Background-Recherche noch ergeben hat, welche Persönlichkeiten hinter dieser Band stehen (Gitarrist Brian Baker – Bad Religion, Minor Threat; Sänger Ari Katz –Lifetime; Gitarrist Pete Steinkopf und Bassist Bryan Keinlen – beide Bouncing Souls), war mir sofort klar – die Platte will ich besprechen! Also schauen wir uns die, nach der Debüt-EP Wasted Time, zweite Veröffentlichung der Jungs aus Asbury Park, New Jersey, die am 29.07. diesen Jahres auf Epitaph Records erschienen ist, mal an!
Beach Rats – Rat Beats kommt im ersten Anschein nicht super hochwertig oder mit vielen Gimmicks um die Ecke, muss es aber auch nicht. Simples Cover, auf der Rückseite ein Live-Bild des Sängers samt Tracklist. Inhalt ist ein Sleeve, welches neben den Texten der 12 Stücke und einem Band-Bild noch die cyanblaue Platte beherbergt. Leider ist kein Download-Code inbegriffen, die Platte hätte ich gern auch im Auto gehört. Super Überleitung – ab zum musikalischen!
In meiner schon angesprochenen Vorabrecherche bin ich über Zitate wie “Ihr werdet authentischen Punk und Hardcore von BEACH RATS bekommen, weil wir alle aus den Achtzigern kommen” oder “Es ist buchstäblich eine Rückkehr zu einigen unserer größten Einflüsse wie NEGATIVE APPROACH, POISON IDEA und natürlich MINOR THREAT“ gestoßen. Das macht erstmal ein mächtiges Geschmäckle auf die Platte und kommt fast einem heiligen Versprechen an die Gehörgänge gleich, sorgt aber auch für eine gesunde Grundskepsis. Bekommt man das denn noch umgesetzt? Die Antwort ist ein großes JA mit vielen Ausrufezeichen dahinter!
Man merkt dem Album deutlich an, dass hier 5 gestandene Punkpersönlichkeiten Lust auf etwas unkompliziertes hatten. Der DIY-Charakter wird noch verstärkt wenn man von verschiedenen Pressestellen liest, dass man die Lieder nicht nur in Teenagermanier in einem Keller komponiert hat, sondern die gleichen dann noch in einer Ein-Tages-Session in die Tonstudiomikrofone geprügelt hat. Musikalisch bekommt man genau das, was einem von den Zitaten versprochen wird, das zeigt bereits der Opener Bikes Out! der in gerade einmal 98 Sekunden einen Mix aus Punk und Hardcore durch die Lautsprecher pustet, der mich das eine oder andere Mal an Skatepunk denken lässt. Wer jetzt allerdings irgendwelche langweiligen Gorillariffs von Bands, wie bspw. Lionheart, erwartet, der sollte sich dringend mal mit der Hardcore-Musik der 80er auseinandersetzen. Man findet aber auch deutlich ruhigere Lieder auf dem Album, so beispielsweise Clorox Boys, welches für mich aufgrund seiner Ruhe und seiner mit 2:50 Minuten für dieses Album herausstechenden langen Spielzeit zu einen meiner Favoriten gehört. Mir macht die Platte mächtig Spaß und lässt mich von Sonne, Strand und Mee(h)r träumen!
Weitere Titel die ich meinem besten Freund empfehlen würde sind: Heavy Conversations, Summers End oder She was a Goner.
Fazit: Hätte die Platte einen Downloadcode, würde ich jetzt mein nicht vorhandenes Skateboard und meine noch weniger vorhandenen Skateboardfähigkeiten auspacken und bekleidet mit einer nach hinten gedrehten Snapback und diesem Album auf Anschlag die Straßen unsicher machen! Ich hoffe wir hören in den nächsten Jahren noch viel von Beach Rats!
Käuflich erwerben könnt ihr das Album hierzulande beispielsweise bei CoreTex oder bei JPC!