Female fronted is not a genre – merkt euch das! Denn im nächsten Jahr gibt es das Festival wahrscheinlich wieder, habe ich es raunen gehört. Dieses Mal fand es nun schon zum zweiten Mal statt im SO36 Berlin.
Mit „Female-Fronted Is Not A Genre“ wollen wir starken weiblichen Stimmen und Geschichten eine Bühne geben und junge Musikerinnen darin bestärken, Musik zu machen. Die männlich dominierte Musikwelt ist kein Mythos – auf namhaften Musikfestivals lassen sich Bands mit weiblichen Mitgliedern oft an einer Hand abzählen. (Zitat SO36)
Los geht’s zum Indoor-Festival. Es ist Freitag, der 13! Genauer gesagt ist es Freitag, der 13. Oktober 2023. Ein gutes Datum für ein Festival, auf das ich mich schon doll gefreut habe, denn ich bin definitiv Typ Lucky Thirteen. Abergläubisches Gefasel kann mir Witch nichts anhaben: „Schwarze Katze von rechts bringt nichts Schlecht’s / Schwarze Katze von links, Glück bringt’s!“
Also die Kamera eingepackt und auf geht’s zum Fest. Leider bin ich etwas spät dran und als ich um kurz nach 20:00 Uhr ankomme, ist die erste Band, die 2016 gegründete Hardcoreformation Unbeaten, bereits in voller Action auf der Bühne.
Es ist gut besucht und voll im SO36. Ich stelle fest, dass ich mich mit meinem Kamera-Rucksack nicht einfach so nach vorne durchdrängeln sollte und will. Also finde ich einen Platz auf der Tribüne und schaue mir die Bühnenshow der Band Unbeaten erstmal von Weitem an.
Im SO36 ist es gut gefüllt, die Stimmung ist super und die Band geht krachig und druckvoll nach vorne. Hardcore, Metal, Punkrock ist heute Abend angesagt.
Das Publikum fällt mir sofort ins Auge. Der Altersdurchschnitt ist deutlich geringer, als der, den ich bei so manchen altgedienten Recken antreffe. Außerdem fällt mir sofort ins Auge: Es sind neben den Cis-Dudes wirklich viele FLINTA-Personen dort. Bei mir ist das mittlerweile schon so ein Kriterium, nach dem ich Konzerte auswähle, auf denen ich meine Zeit verbringen will.
Es ist für mich aus vielen Gründen einfach deutlich entspannter in diesem gut gemischten Publikum. Zuvorderst geht es mir persönlich so, dass die Gespräche und Kontakte hier mit neuen Menschen oft aufrichtig und gleichzeitig unverbindlich sind, es gibt keine Erwartungen auf unausgesprochener Ebene, die irgendwo mitschwingen. Die Haltung ist daher meistens offen.
Es klingt seltsam, aber das ist sicherlich Folge der ganzen Verhaltenstipps, die ich als Frau jahrelang immer und immer wieder aufgezählt bekomme wie einen Codex: Vorsicht auf dem Nachhauseweg, geh nirgends alleine hin, achte auf deinen Drink, zieh dich nicht zu freizügig an… Einseitige Tipps in einer offenbar weltweit, tja, wie soll ich es formulieren, potentiell gefährlichen Umgebung? Ätzend.
Wenn ich Abends alleine ausgehen will ist das besonders krass. Ausgeübte Prävention: Hab in dunklen Gassen das Handy am Ohr und den Schlüssel zwischen den Knöcheln, gegenseitiges Begleiten, trink nicht zu viel oder am besten garnicht erst, Abstand zu Grabschern und Anquatschern, die Telefonnummer kriegt niemand… Ja, nee, is klar.
Ich will mich aber nicht einschränken! Ich genieße Konzerte, die für einen hohen FLINTA-Anteil ausgelegt sind so sehr. Denn hier ich bin dank Awarenesskonzept automatisch weniger wachsam und gestresst, mehr bei mir selbst und fühle mich insgesamt wohl in meinen Klamotten, egal ob nun mit Minirock oder Hose, mit oder ohne BH. Das Beste ist: Ich geh sogar dann einfach alleine hin, wenn ich vorher ganz genau weiß, dass niemand aus meinem Freundeskreis dort sein wird. Fühlt sich empowernd und gleichberechtigt an.
Ich frage mich manchmal, ob Cis-Männer sich eigentlich vorstellen können, was es bedeutet, wenn ihre Kleidung als Einladung verstanden würde und vielleicht eines Tages die unnötige Frage im Raum stünde: „Was haben Sie denn als betroffene Person getragen, als der Übergriff passierte? Das schreit förmlich nach Mitschuld!“ Es ist letztlich egal, wie wir aus der Ausstellung Was ich anhatte.. wissen.
Hier im SO36 gibt es eben ein Awarenesskonzept, das funktioniert. Es wird eingehalten, ohne dass ich darum bitten und darauf pochen muss. Das sind einfach die Momente, in denen ich mich als Frau gut fühle. Wenn ich weiß, dass ich komplett alleine irgendwo aufschlagen kann, wann immer ich Bock habe. Sogar mit chronischer Erkrankung fühle ich mich safe und unabhängig. Und das hat das SO36 zusammen mit seiner Gero von Kill Her First auch bei diesem Mini-Festival geschafft, die immer noch ihrer Botschaft von 2007 treu sind:
Inklusivität und Diversität zu repräsentieren und der nächsten Generation von Musikerinnen Mut zu machen. (SO36 betr. Kill Her First)
Das ist eigentlich das, was ich mir ganz allgemein mehr für Konzerte und den ganzen restlichen Alltag wünsche: Ich möchte verdammt noch mal die Freiheit haben, alleine zu einer Veranstaltung hinzugehen und dort in Ruhe mein Ding zu machen.
Ich möchte neue Leute treffen und unkompliziert mit ihnen reden, ohne dass es als Aufforderung zum Baggern verstanden wird. Und niemand soll mir ungefragt erklären, wie meine Kamera funktioniert, selbst wenn ich sie falsch herum halte und die Fotos nur mir allein gefallen.
Auf dem Female-Fronted Is Not A Genre habe ich das gute Gefühl, dass wirklich alle aufeinander Acht geben möchten.
Es gibt hier auf jeden Fall Space zum Atmen, niemand drängelt sich auf oder reagiert aggro, als ich sogar noch einen Platz an der Wand will. Alle rücken ein bisschen mehr zusammen und so kann ich safe und ungestört meine Kamera auspacken.
Die Power von der Bühne transportieren Unbeaten aus Bydgoszcz (Polen) auf jeden Fall wunderbar bis nach ganz hinten in die oberen Reihen, das kann ich hiermit schon mal gleich bestätigen. Da ich ein Objektiv mit Festbrennweite und sogenanntem A*schzoom dabei habe, sähen die Leute auf der Bühne wie aus der Miniaturwelt aus und ich spare mir erstmal das Knipsen.
So kann ich mich wenigstens voll und ganz auf das Musikhören konzentrieren. Unbeaten kommen mit einem heftigen Oldschool Hardcoresound und polnischen Texten. Vom Stil her erinnert das an Slapshot, Agnostic Front oder Madball. Also für Menschen wie mich, die auf Thrash Metal stehen, sehr genial. Unbeaten ziehen voll durch und liefern ab bis zum Schluss. Live Fun mit Punk-Attitüde ohne Ende, auch von Weitem, das Publikum wird kräftig eingespannt. Schade um die ungeschossenen Fotos, aber es gibt coole Pics anzuschauen von dem Gig hier auf Unbeaten’s Facebook Page.
Als Unbeaten’s Auftritt vorbei ist, gehe ich gegen den Strom nach vorne, um mir schon mal ein schönes Plätzchen zu suchen. Was ich von hinten nämlich nicht sehen konnte, war, ob es sehr voll ist direkt vor der Stage. Vor allem ob ich dort gut stehen und fotografieren kann.
Kann sein, ich sollte nicht gerade mit der Kamera in die Frontrow, weil ich schon ein bisschen aufpassen muss, denn mein Gleichgewicht ist durch mein freches Bein nicht immer so super toll. Das Teufelchen sagt: „Hören Sie auf den Rat Ihrer Ärzteschaft, es ist viel zu gefährlich für Mensch und Fotoapparat, bleiben Sie dem Pogo-Mob fern!“
Das Engelchen sagt: „Frag doch einfach, ob du erstmal hinter dem Absperr-Band direkt vor der Bühne stehen darfst. Und dann stürz dich rein, sobald es geht.“
Genau das Reinstürzen ist überhaupt kein Problem für körperlich unterlegene, wie ich den ganzen Abend über feststelle. Die vordere Reihe bleibt wie durch magische Hände locker und frei. Chemisch metaphorisiert bleiben alle Elektronen in ihrer Schale, es gibt keine freien Radikale. Der Circle Pit befindet sich direkt dort, aber es ist ausreichend Platz.
Ich sehe Konzertbesucher im Rollstuhl, die sogar bequem vorne tanzen können. Ja, tanzen im Rolli! Von wegen auf der Rolli-Tribüne ganz hinten beim Mischpult Spinnweben ansetzen, oder sowas. Ich sehe, wie sich der Rollstuhlfahrer in der Frontrow wild zur Mucke im Kreis dreht und dabei so sehr abgeht, wie der restliche Pulk. Wie durch unsichtbare Grenzen bekommen alle ihren Space und achten von selbst darauf, dass alle anderen sich ebenso frei bewegen können und dürfen, wie sie selbst.
Dieses Festival ist wirklich nicht nur vom Line Up her divers, sondern auch vom Publikum. Ich habe schon oft gehört, wie unbeliebt die Tribüne bei Behinderten sein kann, auf der die Person im Rollstuhl oft ganz alleine und ohne ihre Begleitung und Freund*innen parken muss. Siehe MusInclusion #29 Konzertbericht von Laura & Heiko beim Ärtztekonzert in der Zitadelle Berlin-Spandau.
Es kann nicht oft genug gesagt werden, wie wichtig es für Veranstalter*Innen ist, darüber nachzudenken, dass auch eine Person im Rollstuhl genauso frei und ausgelassen feiern möchte, wie alle anderen. Sie würde oftmals selbst entscheiden, ob sie in der ersten Reihe, in der letzten Reihe, auf der Tribüne oder am Tresen das Festival genießen möchte.
Beim Thema Inklusion und Barrierefreiheit kann das SO36 bereits auf eine lange Geschichte und viel Erfahrung zurückblicken. Siehe hier mein Interview für unsere Reihe MusInclusion mit Lilo und Pasqual vom SO36 zum Thema.
Hinter meiner sicheren Absperrung erlebe ich, dass das Publikum wirklich super rücksichtsvoll ist. Okay, denke ich mir, es ist Safe, mit meiner Kamera nach vorne zu den anderen Fotografierenden zu gehen. Und so kommt es, dass ich mitten auf einem Hardcore-Konzert ganz vorne stehen kann und ganz in Ruhe Fotos machen kann trotz Gehbehinderung. Ich habe keine drei Punkte auf dem Arm und es ist mir nicht gleich anzusehen, aber genau da liegt oft der Knackpunkt: Ich muss es hier niemandem erst großartig beweisen und lange erklären, dass was mit meinem Bein nicht stimmt und wieso-weshalb-warum, damit niemand mich umschmeißt. Gegenseitiger Respekt. So einfach.
Die nächste Runde performen The Pill (Punk / Frankfurt am Main). Sängerin Sam hat schon in verschiedenen Städten wie Berlin, Tokyo und Los Angeles Zwischenstopp gemacht. Schlussendlich ist sie in Frankfurt am Main auf Musiker aus anderen Bands wie The Monochords getroffen. So hat das Quintett sich dann zusammengefunden. Im weißen Kleid tobt sie über die Bühne zu einer top Mischung aus Hardcore, Hardrock und Garage-Punk.
Es lohnt sich total, dass ich nach vorne gegangen bin und meine Kamera mitgebracht habe, denn die Bühnenshow ist einfach mega. Ich schieße Fotos und gehe komplett in der Musik und dem Bildermachen auf, während ich auf die Leute in meinem Rücken vertraue. Deshalb liebe ich solche Veranstaltungen.
Das Festival ist mega, die MusikerInnen auf der Bühne geben alles. Ich finde es immer wieder überwältigend, was für eine Range an Tönen die Stimmen haben, welche Kraft und Energie da liegt außerhalb dessen, was die sogenannte „Weibliche Singstimme“ angeblich ausmacht. Ich feiere das Brüllen, die Aggression, die geladene Energie, die mich auflädt. Ein Heer von Amazonen galoppiert durch meine Ohren, ihr Pfeil hat mich längst getroffen, mitten ins Herz.
Unerschrocken stürzt sich die Sängerin von The Pill ins Publikum und dreht eine Runde im Moshpit durch. Ich denke, niemand muss heute befürchten, von irgendeinem durchgeknallten, deutlich stärkeren Typen, brutal umgeboxt zu werden, wenn ich das Treiben so sehe.
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es mit den 2020 gründeten Tag My Heart aus der Hansestadt an der Elbe weiter. Der hamburger Vierer knallt uns energiegeladen seine verschiedenen Stilrichtungen des modernen Metal um die Ohren.
Sie haben im letzten Jahr eine Tour durch Deutschland, Frankreich und Spanien gefahren, waren 2021 in der Ukraine. In diesem Jahr sind wir mit dem Female Fronted Is Not A Genre schon das Schlusslicht einer fetten Deutschlandtour.
Die Professionalität durch die Erfahrung merkt man auf der Bühne, die Sängerin Isabel auch kurzerhand ins Publikum verlegt, indem sie direkt unten im tanzenden Mob singt. Tag My Heart haben heute mit Sicherheit die Herzen von neuen Fans erobert.
Die Menge wird immer aufgeheizter, die Stimmung steigt und steigt, man kann sich gar nicht vorstellen, dass es noch krasser werden wird, aber das wird es.
Als Tag My Heart 2/3 ihrer Bühnenshow hinter sich haben, blinkt mein Akku rot. Also doch, Freitag der 13., ich ärgere mich. Wo kann ich hier meinen Akku aufladen? Glücklicherweise habe ich ein Ladegerät dabei und die Leute sind am Tresen so super nice und laden meinen Akku auf. Kein Grund abergläubisch zu werden, aber Kill Her First aus Berlin fangen schon an, – OH SHOOT- und ich kann sie leider nur von Weitem sehen.
Most definitely friday thirteenth! Aber auch hier: Test bestanden, die musikalische Power der 2007 von vier Frauen gegründeten Hardcoreband Kill Her First, die mittlerweile schon einige Besetzungswechsel hinter sich haben, fetzt bis nach hinten durch.
Sie ownen den Saal, es ist ganz klar ihr Saal, Heimspiel! Ich stehe diesmal wirklich ganz hinten am Tresen, aber die Stimmung kommt voll rübergeballert. Das wussten auch schon andere Leute zu schätzen, weshalb die Band bereits als Support von Refused, Hot Water Music, Lagwagon, Ignite, Walls of Jericho und anderen auf der Bühne stand, um nur mal eine kleine Auswahl zu nennen.
Und dann gibt’s eine Ansage mit riesigem Applaus. Die Danksagung an Cortex Records kommt glasklar bis hinten an, denn Coretex Records hat das Festival präsentiert. Ehrensache, dass der Cheffe David Strempel anwesend ist.
Der Dank geht raus an ein ganz besonderes Festival, mit einer Aufbruchs- und Solidaritätsstimmung, die so schnell nirgends zu finden ist. Zu Recht ein absolutes Herzens-Projekt von Kill Her First Sängerin Gero für das SO36.
Glücklich, verschwitzt und ansteckend energiegeladen treffe ich Gero am Merchstand. Wir könnten die ganze Welt umarmen und umarmen erstmal uns gegenseitig überschwänglich. Woher kommt dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, dieser Rausch auf Revolution, dieses ansteckende Feuer? Mir kommt die berühmte Quote von Kim Gordon / Sonic Youth in den Sinn:
Women make natural anarchists and revolutionaries because they’ve always been second-class citizens, kinda having had to claw their way up. I mean, who made up all the rules in the culture? Men – white male corporate society. So why wouldn’t a woman want to rebel against that? (Kim Gordon)
Nach dem Konzert am Merch bekomme ich von Gero die neueste EP in lila und glasklarem Splattervinyl von Kill Her First namens „Empty Hands“.
Empty Hands passt ja, denke ich fast etwas traurig, denn heute gibt es leider kein schönes Live-Foto für Kill Her First von mir, außer einem schlechten Erinnerungs-Schnappschuss mit dem Handy, hüstel. So ist das leider mit schlappgemachten Akkus, die eine Pause am Tresen mit Getränk brauchen. Akku alle nach zwei-drei Bands – sowohl bei Kamera als auch bei Kamerafrau. Das Ladegerät bekam dann am Tresen eine Cola und ich ein Bier, blieb aber alles heile in der Elektrik.
Immerhin gab es dazu richtig was auf die Ohren, trotz Entfernung, sodass ich Kill Her First auch perfekt von Weiten beim Abrocken erleben konnte. Später zuhause habe ich mir dann gleich noch einmal genüsslich den spektakulären Metalcore Sound von Kill Her First reingezogen, erste Reihe auf meinem Plattenteller.
Meine Empfehlung: Die Vier-Track-EP, erschienen Dez. 2021 bei Krod Records in Purple Clear Splatter / Purple White Splatter 12″ könnt ihr euch hier beim Coretex kaufen, laut aufdrehen und explodieren lassen. Die EP hat das Potential sogar einen verpassten Live-Auftritt aus nächster Nähe von Kill Her First zu überbrücken.
Gott sei Dank lädt mein Akku superschnell und ist für die letzte Band wieder fit. Verdammte Axt, jetzt räumen Blood Command aus Norwegen, die 2008 in Bergen gegründet wurden, die Bühne ab.
Das Publikum ist jetzt soweit, den Saal abzureißen und völlig durchzudrehen. Komplett durchgetanzt und durchgeschwitzt. Die Sängering von Blood Command aus Norwegen jumpt mit einem Hechtsprung ins Publikum per Stage Diving, mit der Brust voran auf ausgestreckte Hände. Ich denke nicht, dass wer die Gelegenheit nutzt und grapscht, ohne mit Ärger zu rechnen.
Auch diesmal ist wieder ein anderer Rollstuhlfahrer ganz vorne mit dabei. Es gibt einen Circle Pit, der ist zwar echt wild, aber gleichzeitig so rücksichtsvoll, dass es scheinbar überhaupt kein Problem ist, dort teilzuhaben. Die mittlerweile dritte Sängerin von Blood Command, Nikki Brumen, kommt auf die Bühne in einem knallroten Over Size Pailetten-Pullover, den sie sich schon nach wenigen Liedern vom Leib reißt, weil sie sich so verausgabt. Stück für Stück lässt sie ihre Anziehsachen wegfallen, kein Wunder bei der actiongeladenen Bühnenshow. Darunter trägt sie ein kurzes Shirt, das ebenfalls nach kurzer Zeit von der Bühne fliegt, bis sie im Gym-Outfit klarmacht, was hier Phase ist.
Das ist ein vollwertiges Workout mit Karatekicks und ohne Scheu, sich auf den Boden zu schmeißen: Nikki Brumen von Blood Command springt und windet sich auf der Bühne, gibt alles. Was ich mich den ganzen Abend doch gefragt habe, ist, wie die Guys an den Gitarren es in diesen langen Jacken eigentlich ausgehalten haben? Statt nackte Oberkörper gab’s hier teilweise warm verpackte Oberkörper, dazu heiße Kopfbedeckungen. Coolness factor 100%!
Für mich war es auf jeden Fall ein super gelungener Abend und ich gehe mit megabombastischer Laune, roten Wangen, geilen Fotos und cooler Vinyl nach Hause. Freitag der 13. ist sowas von Lucky 13 gewesen!
Ich freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn es hoffentlich wieder heißt: FEMALE-FRONTED IS NOT A GENRE!