Am 14. Februar hat die Berliner Band Fotokiller ihre “Debut-Demo” released, aber eigentlich lassen sich die 7 Songs auf Tape problemlos als Album verkaufen, denn an und für sich ist Lenses schlichtweg das perfekte Post-Punk Album.
Ihre Musik zeichnet sich vor allem durch einen rohe
n Sound aus, durch vorwärtstreibende Basslines und immer wiederkehrende Strophen, die dem ganzen auch textlich den nötigen Nachdruck verleihen. Der größtenteils unaufgeregte Gesang der Sängerin Sofy wirkt entspannt und lässig und gleichzeitig doch so schwermütig, dass die Trägheit, mit der man sich manchmal durchs Leben schleppen muss, nicht zu überhören ist.
Irgendwie stimmt Fotokillers Musik eine*n traurig, aber auf eine schöne Art, so, wie wenn man am ersten Tag eines neuen Jahres traurig ist, weil man einerseits irgendwie froh ist, dass das letzte Jahr jetzt endlich vorbei ist, aber auch wieder ein ganzes neues Jahr vor einem liegt, und Ratlosigkeit aufkommt, weil man sich fragt, was man denn jetzt eigentlich daraus machen soll. Großstadtleben geht eben nicht, ohne gelegentlich ein kleines bisschen zu viel Hass und Melancholie zu spüren und das hört man.
Fotokiller singen von anstrengenden und unschönen Gefühlen, davon, wie es ist, sich selbst zu verlieren und über das Kopfzerbrechen, das niemals richtig aufhört und auf Dauer nur Kopfschmerzen bereitet. Die Frage, die im Leben immer wieder aufkommt, ist, was bleibt von der Vergangenheit, was bleibt vom Jetzt, und wie man vorankommt, wenn es so schwer sein kann, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.
Das Album ist ein musikalischer Volltreffer, der schleunigst in den Regalen aller Post-Punk-Liebhaber*innen landen sollte. Denn trotz all der Schwermut ist Lenses keinesfalls nur was für graue Regentage, sondern eignet sich auch einwandfrei für sonnige Tage und generell für jeden Moment, in dem sehr gute Musik gefragt ist.
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