Dinge, die ich auf den ersten Gedanken mit Neuseeland in Verbindung bringe: Kiwis (ihr wisst schon, diese lustigen kleinen fluffigen Vögel), Hakas, Rugby und verwunschene, teilweise noch unberührte Natur. Und genau da passen French for Rabbits mit ihrem neuen Album “The Overflow” wie Arsch auf Eimer rein. Denn die fünf Neuseeländer*innen machen Dream-Pop wie aus dem Lehrbuch. Wenn ich einen Imagefilm mit kitschigen Drohnenaufnahmen von Wasserfällen und unberührten tropischen Stränden drehen würde, würde ich wohl French for Rabbits als Backgroundmusik nutzen.
Auf “The Overflow” trifft der geschmeidig eingehauchte Gesang von Brooke Singer (Singer, verrückt.) auf sphärische Gitarrenklänge, gefühlvolles Schlagzeugspiel und verträumte Synthesizer und verschmilzt zu einer cremigen, fluffigen Mischung, die wie ein Nespresso (kauft das nicht, Nestlé ist böse) Kaffee aus den Boxen fließt und mit leichter Crema-Schicht auf den Wohnzimmerboden läuft. Und in der French for Rabbits Pfütze in meinem Wohnzimmer spiegelt sich der Konflikt zwischen Herz und Verstand, zwischen Kreativität und Pragmatismus. French for Rabbits klingen auf das erste Hören sehr brav und traurig, keine musikalischen Ausreißer oder Experimente. Aber je länger man sich dem Ganzen hingibt, desto weiter driftet man in die Welt seiner eigenen Gedanken ab. Und ich glaube genau das ist es, was die fünf Neuseeländer*innen mit ihrer Musik erreichen wollen. Es geht nicht um die Vermeidung von Konflikten oder das Verdrängen von Ängsten und Sorgen, sondern darum, allem einen neuen, fluffigen Rahmen zu geben, um der Realität möglicherweise ein wenig die Negativität und Schwere zu nehmen und es den Hörer*innen einfacher zu machen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Über traurige Dinge nachdenken kann im richtigen musikalischen Rahmen schon ein Stück weniger anstrengend sein.
“The Overflow” von Frensh for Rabbits erschien eben erst auf RECKLESS YES / CARGO und ist genau das richtige für Hörer*innen, die einfach mal aus der echten Welt raus und in eine fluffige, warme und kuschelige Welt eintauchen wollen. Das ist keine Musik zum einfach so nebenher hören, auf diese Art Musik sollte man sich einlassen, sich Zeit nehmen und in der richtigen Stimmung sein.
Auch die Aufmachung der Platte an sich wirkt, ähnlich wie die Musik selbst, erst einmal Recht trist und traurig, verbirgt aber auch etwas mystisches und Raum für die eigene Fantasie. Insgesamt ein schönes Album zum dahinplätschern wenn man mal ausspannen und runter kommen mag.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |