Es wird gelb auf dem Teller. Die auf 500 Stück limitierte LP “Midnight Oil” von Heigh Chief., erschienen bei Juke Joint 500, dreht sich und ich bin mal wieder überrascht…
Die Band selbst sagte mir bis dato nichts, dafür das Label umso mehr. Es steht für qualitativ anspruchsvollen handgemachten Southern Rock. Die ersten Töne von dem soliden Opener und Namensgeber “Midnight Oil” ertönen und ich denke so bei mir, dass genau so eine Band aus den Südstaaten klingen muss – doch da sollte ich weit daneben liegen. Heigh Chief. kommen weder aus dem Süden noch aus Amerika. Die Band stammt aus Norwegen, ein Land welches ja nun schön öfter durch positive musikalische Überraschungen aufgefallen ist.
Begonnen hat alles, als sich Bjørn Blix, Marcus Løvdal, Lasse Nordby und Jonatan Eikum aus einer Bierlaune heraus bei einer Blues Competition bewarben. Da Marcus die meiste Arbeit in das Projekt steckte, nannte man sich halt The Marcus Løvdal Band und räumte kurzerhand den 1. Preis ab. Plötzlich fand man sich auf einer Tour durch Norwegen wieder und gleich darauf wurde man nach Memphis, Tennessee eingeladen, um an den Finals der Competition teilzunehmen. Nach dem ersten Album wurde das Line-Up mit Lars Christian Narum an Hammond und Piano komplettiert. Während der Aufnahmen zum zweiten Album merkte man, dass der alte Name nicht mehr so recht passte, da der Sound immer mehr ein Gemeinschaftsprodukt geworden war, und nannte sich in Heigh Chief. um. Soviel zur Vorgeschichte dieser noch jungen Band.
Die Einflüsse liegen relativ klar auf der Hand. Bands wie Led Zeppelin oder aber Little Feat hört man durchaus an der einen oder anderen Stelle heraus. „Midnight Oil“ ist bereits das vierte Album und strahlt eine Reife aus, wie man sie bei einer noch recht jungen Band selten findet. Es klingt nach einer Band, die bereits über Jahrzehnte erfolgreich unterwegs ist. Hier ist wirklich alles aus einem Guss: Songwriting, Arrangements und Produktion verbinden sich mit einer virtuosen, aber niemals selbstgefälligen Spiefreude, die dieses Album zu etwas ganz Besonderem macht.
Es ist dabei auch schwer möglich, einzelne Highlights herauszupicken, da das Album in sich rund und stimmig ist und man es sowieso, wie eigentlich fast jede Platte, komplett von vorne bis hinten durchhören sollte und das am besten mehrfach. Jedoch sollte man “Change Of Heart” nochmal ein wenig lauter aufdrehen, damit auch die Nachbarschaft hören kann, was für ein sagenhafter Bluesrock doch aus Norwegen kommen kann.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |