LEHNEN sind eine Band aus Österreich, die seit Gründung im Jahre 2006 das fünfte Studioalbum vorlegen. Joel Boyd (Gesang, Gitarre), Matthew Prokop (Schlagzeug, Synthesizer) und Stefan Sieder (Bass) sind das aktuelle Line Up – der langjährige Gitarrist Martin Konvicka hat die Band nach den Aufnahmen des Albums verlassen.
Was LEHNEN auf „Negative Space“ vorlegen, ist der Versuch, die dunklen Seiten des Lebens zu vertonen. „Die Angst vor dem Scheitern lässt viele in einem Alltag leben, mit dem sie unzufrieden sind. In einer zunehmend digitalen Welt, die gleichzeitig verbunden und getrennt ist, haben wir Schwierigkeiten unseren Platz im Gesamtbild zu finden.“ So weit LEHNEN selbst zum Album.
Es ist die erwartete Wiener Melancholie, die nur wenig Licht zulässt und nur ab und an mal funkelt, die uns mit einer eindringlichen Wucht trifft und scheinbar alleine mit unserer Verzweiflung lässt. Doch wie so häufig, findet sich eine Lösung und die liegt hier im Detail. Zwischen den Zeilen hören oder between the notes. Die zehn Songs entfalten nämlich all ihre dunklen Schönheiten beim wirklichen Hinhören. Zwischen all den ruhigen und sehr zurückgenommenen Passagen, bauen LEHNEN Brücken aus ambient-artigen Synthieklängen, regelrechten Meldebögen, die dann wieder in wabernde Nebel zerfallen. An manchen Stellen hören wir fast hymnenähnliche Refrains, die ein wenig Licht ins Dunkle lassen. Den größten Wiedererkennungswert für mich haben LEHNEN allerdings mit ihren Wall of Sounds. Mächtig wie Gewitterwolken, bauen sie meterhohe Wände aus lauten Gitarrensounds. So besteht immer ein kleiner Hoffnungsschimmer in den dunklen Atmosphären.
Das vorherige Video der dritten Single-Auskopplung „Thirty-One“ aus dem Album „Negative Space“ ist mein persönlicher Favorit. Es ist der kürzeste Track des Albums und arbeitet viel mit Elementen des Industrial wie technische Samples und Einspielungen sowie einem einfachen durchgehenden Beat. Als Erklärung gibt die Band an: „This one’s a bit different from most of the other songs on the new album. It’s basically a remix of a song idea Marty came up with throughout the course of writing this album, and while his original version is beautiful, Joel couldn’t help but bastardise it. And it kinda works, so it stuck. Hope you enjoy!“
Fazit, LEHNEN haben optisch und akustisch geliefert. Insbesondere das in sich geschlossene Optikpaket inklusive der gelben Platte gefällt mir sehr gut. Musikalisch sind LEHNEN eher die düsteren Meister, die Atmosphäre erzeugen, statt ihre Botschaften in bunte Melodien zu packen. „Negative Space“ schafft es aber tatsächlich vom ersten Absetzen der Nadel auf die Rille, dass man diesen Masters of Atmospheering sein Ohr schenkt und aufmerksam bis zum Ende zuhört. Auch nach mehreren Durchlaufen kann ich beurteilen, dass das Album nicht an Anziehungskraft verliert.
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