Herrlich! Da kommt eine 7inch ins Haus geflattert, die schon mal gut ins Jahr läutet. Insgesamt sechs Label, unter anderem Intersphere Records, haben Mitte Januar eine Split-Single mit insgesamt vier Tracks veröffentlicht. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 33 upm können wir Skate Punk bzw. Melodic Hardcore aus dem Reich der Rentiere – Finnland – lauschen. Teresa Banks und Causa A Riot stammen beide aus dem hohen Norden. Teresa Banks mit Mitgliedern aus Italien, Spanien und Finnland startete 2016 und hat schon viel Live-Erfahrung sowie diverse Veröffentlichungen am Start. Noch fünf Jahre mehr auf dem Buckel haben Cause A Riot, die ebenfalls auf ein Bündel an Veröffentlichungen zurückschauen können.
Da ich die aktuellen Songs nicht als Videos gefunden habe, gebe ich ältere Videos der Bands mit. Dafür aber je einen Link für den aktuellen Song ins Bandcamp.
Die A-Seite geht mit “Until the End” von Teresa Banks gleich auf die Überholspur. Der Refrain wird a capella dem Song voran gestellt. Danach geht es in Hochgeschwindigkeit, aber melodisch zu Werke. Drums und Bass treiben den Song voran, während die Gitarre und Gesang die Melodie ausmachen. Auch ein schönes Drum-Break im Song nimmt weder das Tempo noch den Fluß aus dem Song. Der Fuß bleibt auf dem Gas.
Wenn ich es richtig verstehe, soll der Song der angesprochenen Person, die leidend im Krankenhausbett liegt, Mut machen. Dann wird es für meinen Geschmack interessant, da es einen kleinen Reggae-Ausflug gibt. In der Tat fällt der Name Damian Marley und die Textzeile: “In this darkness, Jah will bring us light In despair you can hold my hand tight”.
Auch der zweite Song hält das Level und regt zum Erheben der Faust an. “Rotten to the Core” ist ein absoluter Mitsing-Song, bei dem es niemanden ruhig hält. Irgendwo muss die angestaute Energie in 130 Sekunden hin. Der Titel ist ebenfalls ein absoluter Ohrwurm, den die Band mit Harmonien und mehrstimmigem Gesang bravourös zelebriert. Die Jungs wissen genau um ihr Können und wie ein guter Song funktioniert. Aber auch textlich geht es zwischen den schweren Riffs wieder auf die Zwölf. In dem Song gegen die Faulheit hört man so wunderschöne Gedanken wie “This loop is never ending. Lost in turmoil your wandering inside your head. IT’S ALL INSIDE YOUR HEAD.”
Auf der B-Seite dürfen dann die Älteren ran. Causa a Riot. Schwere Riffs und treibender Rhythmus geben den Rahmen vor. Tempi-Wechsel in Höchstgeschwindigkeit und schöne Melodien, die im Mehrfachgesang noch verstärkt werden. Trotzdem bleiben Causa a Riot immer im Hardcore, schnell gespielt und energiereich geht es durch den Song. Am Ende werden wir mit der Textzeile “The hate has become the road of faith. You have lost your way” eigentlich ziemlich ratlos stehen gelassen.
Song zwei: “Crossfade” schwankt zwischen Ernüchterung, Frust und der kleinen Hoffnung, es möge noch alles gut werden, wenn wir alle daran glauben und mitmachen. “I can still see the ember that gives the life for me, my cause”. Musikalisch ist “Crossfade” eine recht typischer Meldodic Hardcore-Song. Ordentlich runter geschrammte Riffes, mehrstimmiger Gesang, die Vocals im Scream und die treibende Ryhthmus-Sektion aus Bass und Drums. Auch hier muß ich höchste Qualität konstertieren.
Causa a Riot schaffen es in der Tat in zwei Songs einen großen Teil ihres musikalischen Spektrums den Hörer:innen näher zu bringen. Vielleicht eine Nummer schärfer und härter als Teresa Banks, aber immer noch sehr ohrentauglich.
Red in Front of the White and Blue (Cause a Riot)
Die Split-Single ist gut gewählt, beide Bands sind nicht zu weit auseinander und ergänzen sich wie ich finde sehr gut. So bleibt ein langer Abgang erhalten, der in Nuancen an Melodic Hardcore-Bands wie die großartigen Pennywise, die erfolgreichen Rise Against oder solche Vorreiter wie die Adolescents erinnert. Herz, was willst du mehr, als diese wunderschöne Single kaufen. Ihr findet sie hier.